Political Correctness und Co.

    • Political Correctness und Co.

      Habe eben diesen Artikel gelesen und wollte ihn erst im Mitteilenfaden droppen. Dann ist mir jedoch eingefallen, dass ich ja immer derjenige bin, der sich für neue Threads statt permanentem Spamthreadgelaber einsetzt.

      Worum es geht: Die Memen von verrückten tumblr Gestalten die sich über alles und jeden aufregen sind glaub ich mittlerweile ziemlich geläufig. Normalerweise wird sowas aber immer extrem verharmlost weil es einfach so absurd erscheint und es eben nur irgendwelche nicht ernstzunehmende Internetmenschen sind. Der Trend, sich permanent über vermeintlich offensive Sachen zu beschweren und diese verbieten zu wollen, ist aber heutzutage generell klar erkennbar, vor allem an zwei Orten, die den meisten unter uns sehr geläufig sein sollten: im Internet und an Unis. Sehr populär sind z.B. die neueren Änderungen in den reddit Richtlinien, aber auch sonst häufen sich die Meldungen über gerichtliche Urteile aufgrund von z.B. anstößigen Forenposts auf irgendwelchen Internetseiten. Die deutschen Unis hinken zwar zum Glück noch ein wenig hinter den Amis her, aber wer weiß wie lange noch.
      Ich finde diese Entwicklung auf jeden Fall bedenklich, um ehrlich zu sein sogar noch mehr in Hinsicht auf das Internet als auf Unis. Ich habe zwar selber gerade erst meine Triggerkarriere an den Nagel gehängt, aber auch hier auf dotasource regt man sich ja schon seit längerem sehr gerne ziemlich über leicht provokante Aussagen auf.
      Das beste am Artikel ist übrigens in meinen Augen, dass der alternative Lösungsansatz, der dem Zensieren/Regulieren/Löschen entgegensteht und auch schon immer meiner Meinung entsprochen hat, so im Vordergrund steht.

      Ihr müsst das btw. nicht durchlesen wenn ihr gerade keinen Bock habt, ich bin generell an Meinungen zu der gesamten Political Correctnes Geschichte interessiert, gerade weil es hier ja auch einige Leute gibt, die der Bewegung lange nicht so kritisch gegenüberstehen wie ich.


      PS: Ich verspreche, dass ich nicht memieren werde.

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    • roflgrins schrieb:

      Ich verspreche, dass ich nicht memieren werde.


      threadpotenzial = ausgelöscht :thumbdown:
      //wenn du leute für das thema begeistern willst dann gib dem thread einen aussagekräftigeren titel der nicht aus räudigem redditslang besteht 8o

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von ctrl ()


      WE GON TAKE OVER THE WORLD
      WHILE THESE HATERS GETTIN MAD
    • Ich finds schade ehrlich gesagt, weil ne gewisse toughness zum leben einfach dazu gehört.
      Zerstört auch ein bisschen die politische kultur, weil eben jeder politiker nur noch mainstream meinungen vertreten kann, ohne sofort vom digtialen mob gelyncht zu werden.
      Sieht man ganz gut, wenn man den Wechsel von Schröder auf Merkel beobachtet. Schröder galt noch als Medienkanzler der auch mal scheiße labern konnte, aber wenigstens für seine direkte art respektiert wurde. Merkel veranstaltet jeden wahlkampf schon als antiwahlkampf mit dem ziel, ihre eigene person möglichst aus dem fokus zu halten. Wer den Medien möglichst wenig angriffsfläche bietet, kriegt eben weniger "shitstorms".
      Das ganze wird langfristig zu einer gewissen politischen Stagnation führen.

      Es steht halt die idee dahinter, schlechte dinge anzuprangern und somit besser zu machen, aber man zerstört eben auch Non Komformität mit gesellschaftlichen Richtlinien. Finde es manchmal einfach sehr schade, wenn interviews oder andere öffentliche statements nur noch aalglatt sind.
      Gehe übrigens fest davon aus, dass jemand wie Trump in den USA nur deshalb so populär werden konnte, weil er sich dem entgegenstellt (weil diese politische korrektheit den menschen dort mehr auf den sack geht als in europa), während in deuschland jeder einzelne artikel, den ich bisher dazu gelesen hab, ihn entweder als clown oder als rassisten abstempelt.

      Ich will sicherlich nicht sagen, dass empörung grundsätzlich nicht angebracht ist, aber nen bisschen weniger pussy sein und mit dingen lockerer umgehen würde viele dinge im leben einfacher machen. Manchmal reicht schon ein kleiner blick zurück. Unsere großeltern haben einen krieg und die nachkriegszeit erlebt, unsere eltern nukleares wettrüsten und die Teilung deutschlands und unsere Generations startet dramen, weil es Studentenausweis statt Studierendenausweis heißt oder nen pickup artist irgendwo sein seminar geben will.
    • Guten Morgen,

      Ich beziehe dann mal die andere Seite. Muss aber gleich los, darum heut abend hoffentlich mehr.

      Ich stimme dir zu, dass zu viel Kontrolle schlecht ist und political correctness oft zu weit geht. Eine Gedanke hinter PoCo ist jedoch, dass Meinungen und Einstellungen die Sprache formen. Aber auch, dass Sprache Meinungen und Einstellungen formt.

      Aktuelles Beispiel: Wenn ich ein Wort wie Asylbetrug oder Wirtschaftsflüchtling existieren lasse, dann erlaube ich Leuten ihre Ressentiments in die Welt hinauszurufen und zu verbreiten. Die Worte selbst beinhalten schon eine kategorische Anklage, dass Menschen nur wegen Geld in unser Land kommen. Darum sollte keiner, der Pro-Asyl ist diese negativ belasteten Worte, die eine Asylfeindliche Haltung wiederspiegeln, benutzen. Ist mmn aber vor allem Selbstkontrolle, als Verbieten. Jedem über den Mund fahren der die Worte gedankenlos benutzt hilft auch. Bin mir noch nicht sicher ob ich's ok finden kann, wenn Leute für ihre Facebookposts gefeuert werden.

      Beispiel lässt sich auch weiterführen beim Wort Flüchtlinge. Die Endung -linge drückt aus, dass man von einem Menschenschlag redet. Neutraler wäre es Geflüchtete zu sagen.

      Das ganze passt auch zu Feminismus. Da muss man aber halt so reif sein feministische Verschwörungstheoretiker-innen ebenso ausbzublenden wie ihre männlichen Konterparts.

      Reicht erstmal von mir. Bin gespannt.
      The verdict is not the end
      It is only the beginning
      Strong will shall keep spreading

      Beitrag von Aliska ()

      Dieser Beitrag wurde vom Autor aus folgendem Grund gelöscht: fgbngh ertzmutz ().
    • Dinge, die es auch gibt, für die man aber kein Wort hat, weil man nicht so gut dagegen hetzen kann:
      Sexflüchtling, Arbeitsflüchtling, Religionsflüchtling, Kriminalflüchtling, Politflüchtling, Krankheitsflüchtling, Hungerflüchtling...

      Die Worte werden benutzt um eine ganze Gruppe unter Generalverdacht zu stellen. Ich finde diesen Generalverdacht menschenunwürdig und akzeptiere ihn deshalb nicht.

      Ob es das und in welcher Menge gibt gehört in den anderen Thread.
      The verdict is not the end
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      Strong will shall keep spreading
    • Ich finde es wichtig die Dinge beim Namen zu nennen. Wenn mich die PoCo (danke für die Abkürzung Zagdil, ist Bombe!) davon abhält, finde ich das einfach nur scheiße. Warum darf man so viele Sachen nicht mehr sagen? Was soll das? Selbstkontrolle, ok, da hast du natürlich recht Zagdil. Jemand, der Pro-Asyl ist, sollte sowas wie Wirtschaftsflüchtling nicht sagen. Aber man muss doch auch noch die Gegenposition vertreten dürfen.

      Wie Voltaire schon so treffend sagte: "Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst"

      Die Sache ist halt, Verbote bringen oftmals nicht so viel. Verbiete deinem Sohn etwas, z. B. rauchen, und es wird umso attraktiver. Wie Alex schon erwähnt hat, ist Trump in den USA nur so beliebt, weil er sich gegen diese Tabuisierung, die PoCo, laut ausspricht. Er konterkariert sie quasi, indem er genau das tut, was sie verhindern will. Der Verbot von Wörtern schafft sie nicht ab.

      Wenn man etwas ändern will in dieser Richtung sollte man meiner Meinung nach nicht die Symptome, sondern die Ursache bekämpfen. Wenn ein Wort "falsch" ist, dann muss man es aufgreifen, erklären, was es beudetet und dann beweisen, dass es falsch ist. Wirtschaftsflüchtling ist bestimmt ein ekliges Wort und man kann damit super Propaganda machen, aber zu verbieten hilft nichts. In den Köpfen der Menschen muss sich festsetzen, dass das falsch ist. Sie müssen selbst davon überzeugt sein. Nur so entfernt man Worte nachhaltig aus dem Sprachgebrauch.

      Bin deshalb gegen diese ganze Meinungsmache und PoCo. Damit erreicht man nicht das Ziel. Ist genauso nützlich, wie immer über Pegida, besorgte Bürger oder allgemein momentan die "rechten Ossi" bzw. "das Pack" herzuziehen. Anstatt sich mit ihren teilweise "dummen" Argumenten auseinander zu setzen, die man einfach widerlegen kann, schiebt man sie alle in eine Ecken und sagt "ihr seit dum". Kein Wunder, dass damit das Problem nicht behoben wird.

      Des Weiteren schätze ich die Meinungsfreiheit als eines der höchsten Güter unserer Gesellschaft ein. Wenn man einem jetzt die Wörter nimmt, um seine gegen den Mainstream laufende Meinung auszudrücken, wird die Meinungsfreiheit in einem Maße beschränkt, das ich nicht gutheißen kann. Bin da aber eh eher ein Freigeist, finde z. B. auch das Verbot von Swastikas in Deutschland total dämlich.
    • Zagdil schrieb:

      Dinge, die es auch gibt, für die man aber kein Wort hat, weil man nicht so gut dagegen hetzen kann:
      Sexflüchtling, Arbeitsflüchtling, Religionsflüchtling, Kriminalflüchtling, Politflüchtling, Krankheitsflüchtling, Hungerflüchtling...

      Die Worte werden benutzt um eine ganze Gruppe unter Generalverdacht zu stellen. Ich finde diesen Generalverdacht menschenunwürdig und akzeptiere ihn deshalb nicht.

      Ob es das und in welcher Menge gibt gehört in den anderen Thread.


      Lese auch: Synonyme für Menschen mit merkwürdigen Lebensentscheidungen aufgrund ihres Sexualdrangs, Wirtschaftsflüchtlinge, Verbrecher

      und dann noch politisch/religiös verfolgte mit legitimen Anspruch auf Asyl.

      Der Begriff Nazi und Rassist wird benutzt, um eine ganze Gruppe unter Generalverdacht zu stellen. Ich finde diesen Generalverdacht menschenunwürdig und akzeptiere ihn deshalb nicht.
      Responsibility's cool, but there’s more things in life
      Like getting your dick
      Rode all fucking night
    • Meine Eltern haben mich so aufgezogen, dass ich von Haus aus ein relativ freundlicher, offener Mensch bin. Dadurch, dass wir auch schon als Kinder viel mit Behinderten zu tun hatten, kotzt es mich zB an, dass einige Leute immer noch über Rollis lästern oder hinter 'nem Trisomie-Kind herdackeln und seinen Gang nachäffen (im Januar in Berlin gesehen). Genauso ist's mit Homosexuellen, da habe ich auch keinen Bock, dass Leute nur wegen ihrer Sexualität schlechter gemacht werden, als sie sind. Religion, jeder soll sich seine aussuchen, dann hat sich das. Hauptsache man versucht immer, nicht anderer Menschen Leben zu verhageln, durch die eigene Lebenssituation.
      Das heißt aber nicht, dass ich nicht zu 'nem Schwulen Arschloch sagen dürfte, wenn er eins ist. Oder zu einem Kind mit körperlicher Behinderung, dass er sich scheiße verhalten hat, wenn's denn stimmt. Und so weiter.
      PoCo (lmao) schießt meiner Meinung nach einfach oft über's Ziel hinaus, so dass man sich in wirren Formen verklausuliert anstatt klipp und klar zu sagen, was man denkt. Generell bin ich auch eher ein Freund davon, dass die Leute offen und ehrlich reden, so kann man auch gut aussieben, mit wem man etwas zu tun haben möchte und mit wem eben nicht.

      Bei Political Correctness werden wir sicherlich auch bald in das rumgegendere abrutschen, denke das ist unvermeidlich, und da ist dann sicherlich eine tatsächliche Diskussion in Richtung "wollen wir die Sprache so wie sie ist erhalten oder sollten wir Begriffe und Geschlechter angleichen, damit wir in Zukunft eine Sprache sprechen, die nicht aus alten Herrschaftszeiten geprägt ist" interessant. Nicht alle Ansätze sind da grundsätzlich falsch, auch wenn mir die Verwurstung des Deutschen (des Englischen zB aber auch) teilweise gehörig gegen den Strich geht. So sehr, dass ich mich manchmal wie ein konservativer Uropa fühle.
      Und warum ich jetzt gerade auf Sprache komme?
      Weil eben manche sprachlichen Hinderungen der PoCo auch zB zum Minderheitenschutz durchaus sinnvoll sind. Dass das Schimpfwort "Jude" im großen und ganzen gestrichen wurde, hat sicherlich dazu geführt, dass Vorurteile leicht abgeschwächt wurden. Gleiches zB auch mit "Nigger". Leute, die tatsächlich so dumpf sind und Menschen wegen Religion oder Hautfarbe verurteilen, werden zum einen die Begriffe trotzdem benutzen und zum anderen ganz neue Formulierungen finden. Aber die ganze leicht beeinflussbare, dämliche Masse, die eigentlich gar kein richtiges Interesse an so was hat, die tendiert dann vielleicht eher dazu, bei einer Pastörs-Rede über den Finanzjuden empört wegzuhören. Und das ist doch auch was.
    • Ich finde der Begriff "Political" Corectness zeigt schon gut, wo mein Problem liegt. Denn, wie schon gesagt wurde, ist ein Verbot der Wörter schwierig durchzusetzen und außerdem können sich die Leute doch einfach neue Phrasen ausdenken. Dann wird aus WIrtschaftsflüchtling halt Asylurlauber und Neger werden Schatten genannt oder was weiß ich. Damit ist doch nichts gewonnen. Wenn jemand dummen Scheiß redet, verbiete ich ihm ja nicht das Wort, sondern mach' mir 'nen Spaß draus ihn verbal an die Wand zu fahren. Er wird danach zwar nicht viel Einsicht zeigen, aber evtl checken's dann zumindest 2/3 Zuhörer...
    • Gutes Beispiel von THC, finde das Wort Neger absolut normal und nicht beleidigend. Es beschreibt halt einfach, dass ein Mensch eine dunkle Hautfarbe besitzt. Nigger wiederrum ist eine Beleidigung und hat mMn auch nicht mit PoCo zu tun. Aber da fällt es leider den meisten schon schwer, zu unterscheiden. Früher war es ganz normal, dass man z. B. ein Negerkussbrötchen gegessen hat :)
    • Es hängt halt auch davon ob, was das Wort für die Betroffenden bedeutet. Wenn die das als Beleidigung auffassen, dann ist es eine. Wenn du dann sagst "das beschreibt es aber" dann hast du zwar recht. Jeder weiß was gemeint ist. Aber es ist dennoch eine Beleidigung. Solange es Wörter gibt, die weiterhin die Differenzierung erlauben aber nicht negativ wirken, sollte man als sensibler Mensch das auch verwenden. Ist jetzt auch kein Weltuntergang, wenn mal jemand Neger sagt, aber man sollte das dann schon kurz aufklären, was das für eine Bedeutung hat. Vielleicht hat derjenige das ja nicht gewusst. Wenn man es mit Absicht einsetzt, dann ist es eine Beleidigung, weil man ja genau weiß, wie das Wort auf die betreffende Gruppe wirkt.
      There are 10 types of people - those who understand binary, and those who don't.
    • Früher konnten sich die gebildete Bevölkerung mit allglatten Phrasen sich gegenüber der Unterschied abgrenzen und wurden vom gemeinen Volk dafür gefeiert. Jetzt ist die Zahl der Allglatten einfach viel höher als die der direkten Menschen und daher werden diese Leute gefeiert.

      Beste aktuelle Beispiel sind: Lahm vs Müller. Busch vs Trump.

      Eine interessante Wendung wie ich finde.
      "The only time success comes before work is in the dictionary"

      Beitrag von ChrisMiles ()

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    • watnuss schrieb:

      Es hängt halt auch davon ob, was das Wort für die Betroffenden bedeutet. Wenn die das als Beleidigung auffassen, dann ist es eine. Wenn du dann sagst "das beschreibt es aber" dann hast du zwar recht. Jeder weiß was gemeint ist. Aber es ist dennoch eine Beleidigung. Solange es Wörter gibt, die weiterhin die Differenzierung erlauben aber nicht negativ wirken, sollte man als sensibler Mensch das auch verwenden. Ist jetzt auch kein Weltuntergang, wenn mal jemand Neger sagt, aber man sollte das dann schon kurz aufklären, was das für eine Bedeutung hat. Vielleicht hat derjenige das ja nicht gewusst. Wenn man es mit Absicht einsetzt, dann ist es eine Beleidigung, weil man ja genau weiß, wie das Wort auf die betreffende Gruppe wirkt.

      Du hast zum Teil recht, aber genauso sollte sich der Beleidigte einfach mal überlegen, welche Intention denn nun wirklich da war. Wenn man als Jude direkt nach diesem Holocaust als Untermensch bezeichnet wird, dreht man natürlich durch. Wer aber heute in Deutschland Neger oder Schwuchtel genannt wird, sollte halt auch mal mitdenken und/oder nachfragen

      Beitrag von Eaglepower89 ()

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