Political Correctness und Co.

    • Jan schrieb:

      watnuss schrieb:

      Es hängt halt auch davon ob, was das Wort für die Betroffenden bedeutet. Wenn die das als Beleidigung auffassen, dann ist es eine. Wenn du dann sagst "das beschreibt es aber" dann hast du zwar recht. Jeder weiß was gemeint ist. Aber es ist dennoch eine Beleidigung. Solange es Wörter gibt, die weiterhin die Differenzierung erlauben aber nicht negativ wirken, sollte man als sensibler Mensch das auch verwenden. Ist jetzt auch kein Weltuntergang, wenn mal jemand Neger sagt, aber man sollte das dann schon kurz aufklären, was das für eine Bedeutung hat. Vielleicht hat derjenige das ja nicht gewusst. Wenn man es mit Absicht einsetzt, dann ist es eine Beleidigung, weil man ja genau weiß, wie das Wort auf die betreffende Gruppe wirkt.

      Du hast zum Teil recht, aber genauso sollte sich der Beleidigte einfach mal überlegen, welche Intention denn nun wirklich da war. Wenn man als Jude direkt nach diesem Holocaust als Untermensch bezeichnet wird, dreht man natürlich durch. Wer aber heute in Deutschland Neger oder Schwuchtel genannt wird, sollte halt auch mal mitdenken und/oder nachfragen

      Ich versteh nicht was du sagen willst. Meine Behauptung war jemand der ein beleidigendes Wort einsetzt und weiß, dass es beleidigend ist, der beleidigt Menschen damit. Da ist ja argumentativ nicht dran zu rütteln. (Falls doch: Show me)

      Was meinst du jetzt damit, dass die Leute, die so genannt werden mitdenken oder nachfragen sollen? Verstehe nicht was du damit sagen willst.
      There are 10 types of people - those who understand binary, and those who don't.
    • Hi2u schrieb:

      Gutes Beispiel von THC, finde das Wort Neger absolut normal und nicht beleidigend. Es beschreibt halt einfach, dass ein Mensch eine dunkle Hautfarbe besitzt. Nigger wiederrum ist eine Beleidigung und hat mMn auch nicht mit PoCo zu tun. Aber da fällt es leider den meisten schon schwer, zu unterscheiden. Früher war es ganz normal, dass man z. B. ein Negerkussbrötchen gegessen hat :)


      Was?
      Neger ist halt einfach genau dasselbe wie Nigger nur halt im "deutschen" Sprachraum.

      Und allgemein zu dem Beleidigungsthema:
      Finde es schwierig, sich anzumaßen, dass man einen grob rassistischen oder diffamierenden Terminus, der über Jahrzente/Jahrhunderte als abwertender Begriff kultiviert wurde, einfach auf eine "harmlose Beschreibung" herabstufen kann.
      Da kann man halt schlecht, als Nicht Betroffener die Entscheidung fällen, das es nicht beleidigend ist.

      Ich bin jetzt niemand, der anderen Leuten einen Strick aus dem Gebrauch solcher Wörter dreht, aber man soll sich doch bitte nicht einreden, dass der Gebrauch "völlig in Ordnung" ist.

      Meine zwei Centimen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von myplaren ()

      and combined with this image of what we should be doing there comes the inability to read or appreciate anybody who does something entirely different.
      MATLOK siGNAtuRtriGGer
    • "Da kann man halt schlecht, als Nicht Betroffener die Entscheidung fällen, das es nicht beleidigend ist."

      Das heißt aber auch nicht, dass jeder sich von allem angegriffen fühlen muss. Man kann auch irgendwann mal überlegen, ob's dafür noch'n Grund gibt
    • Mal ein Zitat vom Duden/Wiki:

      „Die Bezeichnung Neger gilt im öffentlichen Sprachgebrauch als stark diskriminierend und wird deshalb meist vermieden. Als alternative Bezeichnungen fungieren Farbige[r] sowie Schwarze[r], wobei die Bezeichnung Schwarze[r] z. B. in Berichten über Südafrika vermehrt anzutreffen ist, wohl um eindeutiger auf die schwarze Bevölkerung (im Gegensatz zu den Indern etc.) Bezug nehmen zu können. In Deutschland lebende Menschen dunkler Hautfarbe haben die Ausweichbezeichnung Afrodeutsche[r] vorgeschlagen. Diese setzt sich immer mehr durch.“

      Der Duden ist eine Momentaufnahme der deutschen Sprache, sie wird von irgendjemandem herausgegeben. Wenn ich mich dieser Meinung aber nicht anschließe und einfach die Bezeichnung ohne Hintergedanken benutze, um einen Menschen, der eine dunkle Hautfarbe besitzt zu bezeichnen, kann ich persönlich daran nichts verwerfliches erkennen. Sollte mir ein solcher Mensch mitteilen, dass er dies als unangenehm/beleidigend empfindet, werde ich mich natürlich entschuldigen! Ich sehe halt einfach die historische Bezeichnung und verwende sie ohne die Vorurteile, die aus der Zeit des Imperialismus/Sklavenhandels/Nationalsozialimus geprägt haben. Finde es eh schade, dass es Wörter gibt, die so stark vorbelastet sind, nur weil sie in gewissen Zusammenhängen benutzt wurden. Kommunikation ist eben doch immer eine Sache von mehreren Personen, Sendern und Empfängern.

      Ist jetzt vllt ein viel zu krasser Fall, im normalen Sprachgebraucht benutze ich persönlich das Wort Neger halt auch nie. Ich will es mir aber auch nicht verbieten lassen, und genauso sehe ich das mit anderen Wörtern.

      Ich frage mich halt, worauf dieser ganze PoCo Mist eigentlich wirklich abzielt? Sprache entwickelt sich nunmal von selbst, auch ohne das die Politik dies vorschreiben müsste.
    • Jan schrieb:

      "Da kann man halt schlecht, als Nicht Betroffener die Entscheidung fällen, das es nicht beleidigend ist."

      Das heißt aber auch nicht, dass jeder sich von allem angegriffen fühlen muss. Man kann auch irgendwann mal überlegen, ob's dafür noch'n Grund gibt

      Keiner beschwört hier ein Rechtssystem in dem die Opfer die Richter sind. Was willst du denn jetzt mit deinem Grund. Antworte doch mal konkret. Weiß doch keine Sau was du meinst.

      Schreibst das jetzt zum 2. mal so vage.
      There are 10 types of people - those who understand binary, and those who don't.
    • [...]

      Hi2u schrieb:

      Der Duden ist eine Momentaufnahme der deutschen Sprache, sie wird von irgendjemandem herausgegeben. Wenn ich mich dieser Meinung aber nicht anschließe und einfach die Bezeichnung ohne Hintergedanken benutze, um einen Menschen, der eine dunkle Hautfarbe besitzt zu bezeichnen, kann ich persönlich daran nichts verwerfliches erkennen. Sollte mir ein solcher Mensch mitteilen, dass er dies als unangenehm/beleidigend empfindet, werde ich mich natürlich entschuldigen! Ich sehe halt einfach die historische Bezeichnung und verwende sie ohne die Vorurteile, die aus der Zeit des Imperialismus/Sklavenhandels/Nationalsozialimus geprägt haben. Finde es eh schade, dass es Wörter gibt, die so stark vorbelastet sind, nur weil sie in gewissen Zusammenhängen benutzt wurden. Kommunikation ist eben doch immer eine Sache von mehreren Personen, Sendern und Empfängern.

      Du sagst du würdest dich entschuldigen, wenn das jemand als Beleidigung auffasst und dir das mitteilt. Genau das steht in deinem Zitat vom Duden. Die betroffenen Leute empfinden das in großer Mehrheit als Beleidigung. Also steh zu deinem Wort.

      Hi2u schrieb:

      Ist jetzt vllt ein viel zu krasser Fall, im normalen Sprachgebraucht benutze ich persönlich das Wort Neger halt auch nie. Ich will es mir aber auch nicht verbieten lassen, und genauso sehe ich das mit anderen Wörtern.

      Es verbietet dir auch keiner mich als Idiot zu beschimpfen. Darum geht es ja auch nicht. Solange das ganze im Rahmen bleibt. Beleidigungen gehören einfach dazu und sind nicht wegzudenken. Was das schlimme ist, solche Wörter nicht als Beleidigung aufzufassen. Das sind sie, wie ich schon erläutert habe.

      Hi2u schrieb:

      Ich frage mich halt, worauf dieser ganze PoCo Mist eigentlich wirklich abzielt? Sprache entwickelt sich nunmal von selbst, auch ohne das die Politik dies vorschreiben müsste.

      Die Politik schreibt auch nicht political correctness vor. Das ist wenn dann wir als Gesellschaft untereinander. Geht hier ja nicht um Gesetzesnormen. Da werden Wörter ja zum Glück nicht explizit sondern vom Kontext her gewertet.
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    • Ich frage mich halt, worauf dieser ganze PoCo Mist eigentlich wirklich abzielt? Sprache entwickelt sich nunmal von selbst, auch ohne das die Politik dies vorschreiben müsste.


      Hab ich auf der ersten Seite geschrieben. Es geht darum belastete Worte abzuschaffen, die unnötig beleidigend sind.
      Das Problem ist auch nicht, dass einige Leute sich das zur Aufgabe gemacht haben und stabilen Deutschen plötzlich verboten wird Neger zu sagen.

      Das Problem sehe ich eher darin, dass keiner Eier und Motivation hat dafür auch selbst einzustehen. Man überlässt es den Medien verbale Ausrutscher mit der Rosspeitsche zu strafen und wenn der Nachbar auf Facebook was Böses schreibt, dann renne ich zur Polizei und seinem Arbeitgeber. Das ist doch nicht normal.

      Wenn du, Hi2u, Angst um dein Recht hast, solange unsensibel und ungehobelt zu sein, bis dir jemand persönlich sagt, dass du ihn gerade beleidigt hast, dann muss ich mich schlichtweg fragen, warum man sich in deinem Land benehmen soll, wenn du ohne jede Reue mit Hassvokabeln um dich wirfst.

      Versteift euch aber mal nicht zu hart auf das Flüchtlingsbeispiel. Es geht um Sinn, Unsinn und Umsetzung von PoCo. Ich finde die Idee sehr gut und unterstützenswert. Nur finde ich den persönlichen, zwischenmenschlichen Weg als den wirkungsvolleren und richtigeren. Werde zumindest, motiviert durch den Lantalk, meinen Bruder drauf ansprechen, wenn er das nächste mal von seinen Zigeunernachbarn erzählt.
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    • Zagdil schrieb:

      Hab ich auf der ersten Seite geschrieben. Es geht darum belastete Worte abzuschaffen, die unnötig beleidigend sind.
      Das Problem ist auch nicht, dass einige Leute sich das zur Aufgabe gemacht haben und stabilen Deutschen plötzlich verboten wird Neger zu sagen.


      in was für einer welt leben die menschen, die auf das wort studenten nicht klarkommen? wo ist da noch das belastende, vor dem die betroffenen beschützt werden müssen, wo ist die negative konnotation?
      Spoiler anzeigen

      Es hängt halt auch davon ob, was das Wort für die Betroffenden bedeutet.


      dein beitrag beleidigt mich. du hast es vermutlich nicht so gemeint aber er beleidigt mich und sollte sanktioniert werden. wäre ich weiblich und in den usa wäre würde ich deswegen zur gleichstellungsbeauftragten meiner wahl rennen und dir auf deinem job die hölle heiß machen oder dir an deiner uni zwangsseminare verordnen lassen.
    • Das ganze passt auch zu Feminismus. Da muss man aber halt so reif sein feministische Verschwörungstheoretiker-innen ebenso ausbzublenden wie ihre männlichen Konterparts.

      Das manche Entwicklungen ein vernünftiges Maß überschritten haben, hab ich ja schon zugegeben. Findest du aber deswegen das Konzept als ganzes schlecht oder nur Gendering und Gleichstellungsbeauftragte?


      Hab heute morgen mal aus Spaß meinen Kontakt aus den USA angeschrieben. Die ist sone Campusfeme. Zitat:
      "Uh. I am generally pro political correctness I guess. To a point. I don't want people to be offended or feel otherwise badly because other people say shitty things. But sometimes people avoid saying anything so as not to offend anyone and that isn't great either. And sometimes political correctness gets weird. Like tumblr is all in an uproar every time a white girl wears a sari, which makes sense when she's doing it for shitty reasons. But random pictures don't give reasons and you can also be offensive by not wearing a sari if you're going to an Indian wedding or something. And they don't care about that, they care about enforcing a weird legalistic morality. So that's bad. But being nice to each other and removing shitty words from our collective vocabulary is also good when they've got bad histories."
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      Beitrag von Aliska ()

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    • ok das ist deine meinung, und die teile ich soweit ich das beurteilen kann auch.

      ändert aber nichts daran, dass studenten abgeschafft und durch studierende ersetzt wurde weil es offensichtlich eine bewegung gibt die eine starke lobby besitzt und ihren willen durchdrücken konnte an deutschen universitäten. (warum eigentlich nicht "die schule besuchenden" für schüler? ist doch erschreckend, dass man bei erwachsenen gendered aber die kinder nicht vor der unterdrückung durch die sprache schützt. das ist bait, nicht darauf eingehen.)
      ja das vernünftige maß wurde überschritten, aber es sieht nicht danach aus als ob deswegen langsam zurückgerudert wird.
      etwas passt einem nicht und man startet einen #aufschrei, wenn jemand in den medien gegen die normen der kulturlobby verstößt lässt der twitter- und bloggershitstorm nicht lange auf sich warten und wird von den etablierten medien doch genauso mitgetragen sobald sie sehen dass es sich lohnt mit dem strom der empörung zu schwimmen. die shitstorm kultur wurde über die letzen jahre immer lauter und die kritiker werden beschwichtigt oder kleingeredet.

      wenn ich mir unseren stura anschaue wird mir schlecht und ich denke nicht dass es sich "zum guten" ändert bei den ganzen radikalen idioten die mit 10% der stimmen aller studenten gewählt wurden.
    • Zagdil schrieb:

      Versteift euch aber mal nicht zu hart auf das Flüchtlingsbeispiel. Es geht um Sinn, Unsinn und Umsetzung von PoCo. Ich finde die Idee sehr gut und unterstützenswert. Nur finde ich den persönlichen, zwischenmenschlichen Weg als den wirkungsvolleren und richtigeren. Werde zumindest, motiviert durch den Lantalk, meinen Bruder drauf ansprechen, wenn er das nächste mal von seinen Zigeunernachbarn erzählt.


      Etwas über dem Zitat hast du noch was von unsensibel und ungehobelt geschrieben. Glaube einfach das wird so nicht vorkommen bzw. ich stoße öfters mal Leuten vor den Kopf, aber mein Mund ist eben sehr viel schneller als mein Kopf :|

      Finde es gut, dass du selbst was ändern willst. Aber grade wo du das Thema Zigeuner ansprichst, auch wieder so eine Unart meiner Meinung nach, dass das Wort Zigeunerschnitzel mal von den Speisekarten in Deutschland verschwinden sollte. Das heißt halt einfach so und hat keine negative Belastung. Beim Wiener oder Jägerschnitzel interessiert es doch auch keinen. Die Sache ist doch, macht es den Nachbarn der mobilen ethnischen Minderheit etwas aus, Zigeuner genannt zu werden? Darum sollte es doch gehen. Wenn diese sich diskriminiert fühlen, kannst du deinem Bruder zurecht mal was dazu erzählen. Aber wenn die kein Problem damit hätten/sich selbst so sehen oder bezeichnen würden?

      Sollte ich meinen Mates in TS beim CSGO spielen demnächst auch was erzählen, wenn sie die Gegner mal wieder als Juden beschimpfen? Für mich ist und war das einfach noch nie ein Schimpfwort und ich würde es nicht so benutzen, aber es stört mich halt auch nicht. Vllt bin ich da einfach zu tolerant. Ich hab halt auch kein Problem damit, als fettes Schwein oder typischer Beamter tituliert zu werden. (letztes macht mich actually stolz :D :love: )
    • Wenn du Juden nicht für erwähnenswert hälst, dann nein. Lass es ihnen. Aber was machst du wenn deine Kollegen im Amt sich gegenseitig so nennen? Ist es dir da auch egal?

      Ich sage auch manchmal Jude oder Neger. Weiß halt in welchem Rahmen.
      Freund von mir nenne ich manchmal Zachäus der Zöllner, weil er immer so geizig ist (btw Skryzers großer Bruder).

      Den Begriff Zigeunerschnitzel findet man halt scheiße, wenn man den Begriff Zigeuner wegen seines kulturellen Erbes ablehnt. Wenn dir das egal ist, ists ok. Was ich machen kann, ist dich davon zu überzeugen, dass Zigeuner kein angemessener Begriff ist, und was du machen kannst ist darauf scheißen und zu machen, was du für richtig hälst.
      Oder ich nenn dich halt jedes mal in WhatsApp, wenn es sich anbietet, einen kleinbürgerlichen Beamten mit braunen Socken.
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